Siebtklässler erhalten Einblicke in nachhaltige Lebensmittelproduktion
Mit einer Abschlussveranstaltung ging das Bildungsprojekt „Farm to Future“ am Gymnasium St. Kaspar zu Ende. Neun Monate lang setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b intensiv mit nachhaltiger Landwirtschaft und Wertschöpfungsketten auseinander.

Während mehrerer Exkursionen mit ihren Klassenlehrern Annette Tisius und Nils Franzen erhielten die Jugendlichen praxisnahe Einblicke in die ökologische Lebensmittelproduktion. Auf dem Biohof Tewes in Altenheerse erlebten sie hautnah die Milchwirtschaft und den Ackerbau. Unter der Anleitung von Gabi Tewes stellten sie aus frisch gemolkener Milch eigenen Hirtenkäse her und pflanzten eine Wildobsthecke. Jungbauer Jan Tewes erklärte bei einem Rundgang über die bewirtschafteten Wiesen und Felder fachkundig die vor Ort praktizierte Kreislaufwirtschaft. „Ich habe viele neue Dinge gelernt“, berichtet der 12-jährige Elian Kara begeistert. Seine Mitschülerin Alexandra Diring ergänzt: „Am besten war, dass wir vieles selbst ausprobieren konnten.“
Der Besuch des Biolandhofs Engemann in Eissen zeigte, wie ökologische Produkte verarbeitet, verpackt und in den Handel gebracht werden. Landwirt Klaus Engemann unterstrich die Bedeutung gut ausgebildeter Fachkräfte: „Wir brauchen die besten Leute für die Öko-Landwirtschaft!“
Maike Prehm vom Bioland Landesverband NRW begleitete das Projekt. Sie führte die Klasse dann auch durch die Abschlussveranstaltung zum Thema Lebensmittelverschwendung. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten Strategien zur Reduzierung von Verlusten entlang der Wertschöpfungskette und diskutierten Möglichkeiten für nachhaltigen Konsum. Klassenlehrerin Tisius betont: „Es wurde deutlich, wie wichtig ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen und den Klimaschutz ist.“

Zukünftig ist eine langfristige Zusammenarbeit zwischen dem Biohof Tewes und dem Gymnasium St. Kaspar geplant. Neben weiteren Bildungsveranstaltungen wird geprüft, ob der Anteil bio-regionaler Verpflegung in der Schule erhöht werden kann. Schulleiterin Christin Johlen unterstützt die Initiative: „Unsere Schülerinnen und Schüler sollen nachhaltige Landwirtschaft nicht nur theoretisch verstehen, sondern aktiv erleben.“
Das Projekt „Farm to Future“ wird vom Bioland Landesverband NRW e. V. durchgeführt. Es ist durch die Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW e.V. (LVÖ) beauftragt und wird durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Es ist Teil des Gesamtprojektes „(Ernährungs-)Zukunft NRW: Regional-ökologisch“. Ziel von „Farm to Future“ ist Stärkung von Partnerschaften zwischen Jugendeinrichtungen und ökologischen Betrieben in Nordrhein-Westfalen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in Praxisleitfäden einfließen, um ähnliche Kooperationen weiter zu fördern.