St. Kaspar

Neues Summen auf dem Schulhof: Bienen-AG des Gymnasiums St. Kaspar startet mit frischen Völkern durch

 

Schulisches Engagement für Natur- und Artenschutz wird in Neuenheerse fortgesetzt.

 

Bienen
Die Mitglieder der AG inspizieren die neuen Bienenvölker.

Es summt wieder auf dem Gelände des Gymnasiums St. Kaspar: Die Bienen-AG der Schule hat neue Bienenvölker erhalten und damit einen wichtigen Schritt zurück in eine erfolgreiche Imkersaison gemacht. Ein Volk sowie zwei Ableger konnten dank der Unterstützung des langjährigen Imkers und engagierten AG-Begleiters Ralf Varchmin aus Willebadessen erfolgreich angesiedelt werden.

Dabei sah es noch im März 2025 düster aus: Alle vier Bienenvölker mit insgesamt rund 50.000 Bienen, die bis dahin von der AG betreut wurden, waren dem Zusammenspiel aus Varroamilbe und nasskaltem Wetter zum Opfer gefallen – ein herber Rückschlag für die junge Imkergemeinschaft, die in den Jahren zuvor stolze Honigernten eingefahren hatte. Doch Rückschläge gehören zum Imkeralltag dazu, und so nutzten die Schülerinnen und Schüler die bienenfreie Zeit, um aufzuräumen, alte Rähmchen zu säubern und neue Wabenplatten einzulöten – alles in Vorbereitung auf einen Neuanfang.

Die Bienen-AG besteht seit 2019 und ist Teil des umweltpädagogischen Profils der Schule. Parallel zur AG-Gründung entstand in Zusammenarbeit mit der Unteren Landschaftsbehörde und einem Gärtnermeister eine artenreiche Magerrasen-Blumenwiese auf dem Gelände des ehemaligen Aschenplatzes – ganz ohne chemische Hilfsmittel. Die Fläche bietet seither Nahrung für zahlreiche Wild- und Honigbienen.

Bienen
Zusammen mit Lehrerin Ulla Gottschalk treffen die Mitglieder der AG Vorbereitungen für die neue Saison. Daria Wischer und Amelie Falke (stehend v. l.) sowie Ole Birkenfeld und Mirja Michels löten Mittelwände für die neuen Beuten (Bienenstöcke).

Geleitet wird die Bienen-AG mit viel Engagement von den Lehrerinnen Annette Tisius und Ulla Gottschalk. „Für uns ist die Bienen-AG ein echtes Herzensprojekt“, sagt Tisius. „Hier können die Schülerinnen und Schüler Natur hautnah erleben, Verantwortung übernehmen und gleichzeitig ganz praktische Erfahrungen sammeln.“ Gottschalk ergänzt: „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie begeistert die Kinder dabei sind – und wie schnell sie zu richtigen kleinen Imkerinnen und Imkern werden.“

Die Kinder lernen nicht nur, wie man Honig gewinnt oder Königinnenzellen erkennt, sondern auch, wie empfindlich das ökologische Gleichgewicht ist – und wie wichtig der Schutz von Bestäuberinsekten für die weltweite Ernährungssicherheit ist. Fachmann Varchmin steht der AG dabei mit großem Engagement zur Seite.

Derzeit engagieren sich acht Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 bis 10 in der Arbeitsgemeinschaft. Verabschiedet werden in diesem Jahr die langjährigen Mitglieder Alina Wischer und Hugo Tisius, die seit der Gründung 2019 Teil der AG waren und nun ihr Abitur absolvieren.

Auch Schulleiterin Christin Johlen sieht in der AG ein gelungenes Beispiel für praktisches Lernen: „Die Bienen-AG zeigt auf anschauliche Weise, wie Umweltbildung im Schulalltag gelebt werden kann – fachlich fundiert, praxisnah und mit viel Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler.“

Die Hoffnung auf eine kleine Sommerernte ist wieder da. Vielleicht wird der neue St. Kaspar-Honig nicht ganz so ergiebig wie die legendäre Frühtracht von 22 Kilo oder die Sommerernte von 30 Kilo im Gründungsjahr – doch für die jungen Imkerinnen und Imker ist jede gefüllte Wabe ein Zeichen dafür, dass ihr Engagement Früchte trägt.